Bad Malente (RR). Nur von einem kurzen Schauer während des Ausrittes war die Schleppjagd des Ostholsteinischen Reitervereins (ORV) Malente-Eutin beeinträchtigt, ansonsten hatte der Wettergott mit den Reitern und den zahlreichen Zuschauern wieder ein Einsehen. Zuschauer und Aktive waren begeistert von dem Schauspiel der Reiter, der Pferde und insbesondere der Hunde, den Beagles der Hundemeute von Joachim Martens aus Sarkwitz.

Karl-Heinz Steffen und seine Ehefrau Gaby hatten sich in diesem Jahr eine neue Strecke einfallen lassen und diese im Vorfeld der Schleppjagd mit einigen Freunden vorbereitet. Master Joachim Martens lobte nach dem mehr als zwei Stunden andauernden Ritt den ORV mit Anerkennung: „Die Strecke war gut ausgearbeitet, sie hatte viele Galoppstrecken und auch einige Schrittphasen sowie gute und faire Hindernisse“, lobte Martens. Hinzu kam, dass die einzigartig herrliche Holsteinische Landschaft das Reiten noch weiter verschönte.
Schleppjagd09_Sprung4.jpg Der letzte Sprung auf eine Koppel am Vierth wurde gleichzeitig von mehreren Reitern gemeinsam überwunden.
Der ORV hatte eine gut 20 Kilometer lange Strecke den Jagdreitern vorgeschlagen. Sie führte von Rachut aus vorbei am Hof Rachut, dann weiter über den Biesahlweg nach Kreuzfeld. Hier wurden die Aktiven die erste Schrittphase angeboten. Viele der Dorfbewohner beobachteten die Gruppe, die mit mehr als 40 Reitern, die in zwei Feldern am Start waren, beim Ritt durch das Dorf. Anschließend ging es weiter über die abgeernteten Felder, vorbei am Dodauer See, dann durch den Dodauer Forst und an der Obstbaumplantage vorbei in Richtung Eutin. Auch hier ging es über abgeerntete Felder, über Hindernisse und Gräben bis in den südlichen Bereich des Bergengehölzes. Auch in diesem Wald waren Hindernisse errichtet worden. Es ging dann weiter über den Hof Rachut bis zum Vierth, wo alle Aktiven und Zuschauer sich zum Halali trafen. Hier war noch einmal ein mächtiger zehn Meter breiter Sprung zu überwinden.
Die Beagles der Hundemeute Lübeck folgten eine zuvor künstlich ausgelegte Spur des Fuchses und bekamen dann nach etwa 20 Kilometern als Belohnung saftigen Pansen. Die Jagdhorngruppe „Achtern Knick“ - ihre Bläser waren  über die gesamte Jagdstrecke mit dabei - hatten zu Beginn und am Ende mit den Jagdsignalen die Schleppjagd begleitetet, intonierten am Schluss dann das Jagdsignal „Halali“.
In vielen Stunden der Vorbereitung hatte Karl-Heinz Steffen mit einigen Freunden in den Wochen zuvor die Jagdstrecke aufgebaut, Naturhindernisse erstellt, Wege ausgeschnitten und auf seinem Grundstück in Rachut für das abschließende gemeinsame Mittagessen ein großes Festzelt errichtet. Das Teilnehmerfeld kam aus ganz Schleswig-Holstein sowie aus Mecklenburg-Vorpommern. Die in diesem Jahr angereisten Zuschauer wurden auf Anhänger von sechs Traktoren zu den interessantesten Punkten der Jagdstrecke gefahren und konnten das reiterliche und sportliche Geschehen ganz aus der Nähe betrachten.
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Michael Schiele (Bildmitte) überreichte an das Ehepaar Karl-Heinz und Gaby Steffen ein Buch mit den Bildern aus den vergangenen Schleppjagd-Jahren.
Beim anschließenden Mittagessen im Festzelt dankte der erste Vorsitzende des ORV, Michael Schiele, noch einmal den Landwirten in der Region Kreuzfeld, Rachut und Dodau sowie dem Forstamt Dodau, die ihre Flächen für die Schleppjagd zur Verfügung gestellt hatten. Auch die befreundeten Landwirte, die auf ihren Traktoren die Zuschauer transportierten und die Gruppe „Achtern Knick“ würdigte Michael Schiele für deren Unterstützung. An Karl-Heinz und Gaby Steffen, die nun schon seit 14 Jahren die Schleppjagden organisieren, sprach Schiele den Dank des Vereins und der Beteiligten aus. Er überreichte an das Ehepaar Steffen ein Buch mit den Bildern der bisherigen Jagden.
Freude an den Schleppjagden des ORV Malente-Eutin hatte auch erneut das Fernsehen des NDR. Nachdem bereit im Vorjahr für zwei NDR-Programme Aufnahmen von der Schleppjagd gemacht wurden, kam in diesem Jahr das Schleswig-Holstein-Magazin. Sie verfolgten mit zwei Kamerateams den erst elf Jahre alten Fyn Giesler, der als jüngster im Teilnehmerfeld dabei war. Und Fyn war begeistert, vom Fernsehauftritt und von der Strecke, „im nächsten Jahr bin ich mit meinem Pony wieder mit dabei.“

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